Presse 2011 - Notruf113

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Presse 2011

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05.01.2011 fr-online
Rhön-Klinik geht gegen Kritiker vor
Wer sich in der Öffentlichkeit negativ über die Krankenhäuser der Rhön-Klinikum AG äußert, muss mit juristischen Folgen rechnen. Der Konzern greift gegen Kritiker hart durch. Vor laufender Kamera hatte Susanne Deuker über schlechte Erfahrungen ihrer Patienten mit der Universitätsklinik Marburg berichtet.


07.01.2011 Oberhessische Presse
Universitätsklinik droht kritischen Ärztinnen
Mit Härte wehrt sich das Universitätsklinikum Marburg-Gießen, gegen die Bürgerinitiative „Notruf113“, die Defizite in der ärztlichen und der pflegerischen Versorgung angreift.


23.01.2011 Oberhessische Presse
Wie viel Pflege braucht ein Patient?
In den Streit zwischen dem Universitätsklinikum Gießen-Marburg und seinen Kritikern von der Initiative „Notruf 113“ um die Qualität der ärztlichen und pflegerischen Versorgung kommt möglicherweise Bewegung.


27.01.2011 Oberhessische Presse
Monopolisierung“ oder „Kooperation“
Mitglieder der Initiative Notruf113 fordern auch Vorsicht bei der Einrichtung von weiteren Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) durch private Klinikbetreiber oder deren Tochterfirmen.
Marburg. Seit 2004 erlaubt der Gesetzgeber die Einrichtung von Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) zur ambulanten Versorgung von Patienten. Die Idee: Beliebig viele zugelassene Ärzte arbeiten fachübergreifend zusammen. Im Unterschied zu einer Gemeinschaftspraxis sind sie angestellt beim Träger des MVZ. Das Ziel ist die Konzentration


08.02.2011 Gießener Allgemeine
Klinikum: Im Fahrdienst drohen Kündigungen Gießen/Marburg (si). Am Universitätsklinikum drohen die ersten betriebsbedingten Entlassungen. Konkret geht es um zwölf Männer aus der Fahrbereitschaft am Standort Marburg, die teilweise schon seit Jahrzehnten in dem Haus arbeiten. Sie haben sich geweigert, in die UKGM Service GmbH zu wechseln - ein Schwesterunternehmen des Klinikums, das die Mitarbeiter bei längerer Arbeitszeit deutlich schlechter bezahlt.


16.02.2011 Oberhessische Presse
Privatisierung verletzt Rechte
Kritiker der Klinik-Privatisierung fühlen sich durch ein Karlsruher Urteil bestätigt. Unklar ist, mit welchen Folgen die Beschäftigten rechnen müssen.


16.02.2011 fr-online
Karlsruhe stärkt Arbeitnehmerrechte
Das Land Hessen hat bei der Privatisierung des Universitätsklinikums Gießen Marburg die Grundrechte der Arbeitnehmer verletzt, entscheidet das Bundesverfassungsgericht - und erklärt das Universitätsklinikgesetz für verfassungswidrig. Das Bundesverfassungsgericht hat die Arbeitnehmerrechte bei der Privatisierung von Staatsbetrieben gestärkt. Nach der am Mittwoch veröffentlichten Entscheidung müssen Arbeitnehmer ein Widerspruchsrecht gegen den Übergang ihres Arbeitsverhältnisses haben.


17.02.2011 NDR
UKSH: Gelingt Operation Klinik-Verkauf?
Schilder weisen an der Haupteinfahrt des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) in Kiel zu den verschiedenen medizinischen Abteilungen.Das Markterkundungsverfahren für das Universitäts-Klinikum Schleswig-Holstein (UKSH) läuft. Doch einige mögliche Geldgeber reagierten verhalten auf den Beschluss der schwarz-gelben Landesregierung - so auch der Hamburger Krankenhaus-Konzern Asklepios.


18.02.2011 fr-online
Notruf113
Die Kommunen sind verschuldet wie noch nie. Die Rhön Klinikum AG hat sich gerade 500 Millionen Euro auf dem Kapitalmarkt besorgt. Sie kann nun lauern: auf ihre nächsten Opfer.
Das lateinische Wort privare wird mit befreien oder mit berauben übersetzt. Nun ist nicht jedes Privateigentum gleich das Ergebnis einer erfolgreichen Befreiungsaktion oder eines schweren Raubes, aber manchmal schon. Nehmen wir zum Beispiel die Universitätsklinik Marburg-Gießen. Vor fünf Jahren wurde sie vom Land Hessen an einen börsennotierten Klinikkonzern verkauft, um die alljährlichen Millionendefizite loszuwerden. Die Rhön Klinikum AG hat durch diese Privatisierung das Land Hessen...


02.03.2011 FR-online
Bloß keinen Schnellschuss
Von Jutta Rippegather
Die inzwischen privaten Universitätskliniken Gießen/Marburg beschäftigen nun wieder das Land Hessen und die Landesregierung. Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Klinik-Privatisierung herrscht Unsicherheit beim Personal.


26.02.2011 Trotzfunk
Notruf 113 mahnt – im Gesundheitswesen ist es 5 vor 12
Die BürgerInneninitiative Notruf 113 steht nicht nur der Privatisierung der Unikliniken Gießen/Marburg kritisch gegenüber, sondern der Privatisierungstendenz in der bundesdeutschen Kliniklandschaft im Allgemeinen. Nun ruft sie bis Ende März jeweils samstags um 5 vor 12 Uhr vor dem Schlecker neben dem Marktplatz in der Oberstadt zu einer Mahnwache auf. Die erste dieser Mahnwachen fand bereits am letzten Samstag des Februars statt, dabei waren rund 100 Leute.
Über die Motivation dieser Samstagsdemos sprachen wir mit den Notruf113-Mitgliedern Micha Brandt und Hermann Trauth.


02.03.2011 FAZ
Verfassungsgerichtsurteil betrifft Tausende Mitarbeiter
Etwa 3800 ehemalige Mitarbeiter des Landes am privatisierten Uni-Klinikum Gießen und Marburg sind vom Urteil des Bundesverfassungsgerichts betroffen, das eine Angestellte erstritten hat. Dies sagte Wissenschaftsministerin Kühne-Hörmann im Landtag.Ein höchstrichterliches Urteil zur Privatisierung des Uni-Klinikums Gießen und Marburg hat womöglich arbeitsrechtliche Folgen für tausende Mitarbeiter.


22.04.2011 FR
Ärzte schlagen Alarm
An der Universitätsklinik Marburg werden Personal- und Raummangel beklagt. In einem Brief an die Geschäftsleitung warnen Ärzte vor einer "Gefährdung der Patientensicherheit".
Vor einer „Gefährdung der Patientensicherheit“ warnen neun Assistenzärzte der privatisierten Universitätsklinik Marburg in einem Brief an die Geschäftsleitung. Wegen Personalmangel sei eine adäquate Versorgung der Schwerkranken in der neuen interdisziplinären Notaufnahme nicht gewährleistet, heißt es in dem Schreiben, das der Frankfurter Rundschau vorliegt. Auch gebe es zu wenig Zimmer. „Seit Wochen“ komme es „zu permanenter Flurbelegung (teils mehrfache)“. Die physische und psychische Belastung der Pfleger und Ärzte sei „nicht mehr tragbar“. Unterzeichnet haben das mit 1. April datierte Schreiben „Betreff: Überlastungsanzeige“ neun Assistenzärzte der inneren Medizin.


03.05.2011 mittelhessen.de
Vorwürfe empören Klinikum
In Marburger Herzchirurgie sollen sich Behandlungsfehler häufen
Marburg. Schwere Vorwürfe werden gegen das Uni-Klinikum Marburg erhoben. In der Herzchirurgie sollen sich Behandlungsfehler bei Operationen häufen. Angeblich nimmt ein Arzt ohne das erforderliche Facharztzeugnis Eingriffe vor. Die Klinikleitung reagiert empört: "Das sind diffamierende Behauptungen." Massiv wird gegen die Organisation in der Herzchirurgie in einem anonymen Schreiben geschossen, das dieser Zeitung vorliegt. Insider-Kreise" berichten darin von "katastrophalen Operationsergebnissen" unter einem "schlechten Führungsstil" des leitenden Chefarztes. Verfasser ist eine bislang nicht in Erscheinung getretene "Kommission für Transparenz", Absenderadresse ist das Uni-Klinikum.
Ganz ähnliche Vorwürfe erhebt Hans-Berndt Ziegler, Marburger Fachanwalt für Medizinrecht. Er vertritt die Eltern eines Säuglings, der nach einer Operation auf den Marburger Lahnbergen in Lebensgefahr schwebte. Bei dem Eingriff wurden laut Ziegler grobe Fehler gemacht.


17.08.2011 faz.net
Investitionsverpflichtung nicht erfüllt“-Land erwartet Betrieb der Partikeltherapie
Die Landesregierung besteht darauf, dass am privatisierten Univ. Klinikum Marburg und Gießen eine sogenannte Partikeltherapie zur speziellen Krebsbekämpfung anläuft. Dies ist laut Anlagenbauer und Klinikum aber technisch nicht möglich. Die Landesregierung sieht die Rhön-Klinikum AG in der Pflicht, bis Ende 2012 die Partikeltherapie-Anlage im privatisierten Uniklinikum Gießen und Marburg für Forschung und Lehre bereitzustellen. Sollte die Anlage zur Krebstherapie in Marburg nicht betrieben und nicht für die Behandlung von Patienten eingesetzt werden können, hätte das Land einen „Kaufpreisanspruch in Höhe der nicht erfüllten Investitionsverpflichtung“. Dies sagte Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann (CDU) im Landtag, wo sie einen umfangreichen Fragenkatalog der SPD-Fraktion zu dem 120 Millionen Euro teuren Projekt beantwortete.


17.08.2011 Gießener-Allgemeine.de
Siemens zahlt Rhön AG 86 Millionen Euro Entschädigung
Gießen (si). Die Rhön-Klinikum AG wird keinen finanziellen Nachteil davon haben, dass die Partikeltherapieanlage am Universitätsklinikum Gießen und Marburg nicht wirtschaftlich betrieben und deshalb nicht zur Behandlung von Krebspatienten eingesetzt werden kann. Denn der Konzern Siemens, der die Technologie bereitgestellt und den wirtschaftlichen Betrieb der Anlage zugesichert hatte, wird der Rhön AG alle Ausgaben für die Anlage erstatten. Das bestätigte am Dienstag Rhön-Konzernsprecher Hans-Jürgen Heck der Allgemeinen Zeitung.


17.08.2011 FR.net
Interview
"Profit ist nicht Zweck der Medizin"
Bei der Privatisierung der Universitätsklinik Gießen-Marburg Anfang 2006 hatte der Rhön-Konzern zugesagt, vom Spätsommer 2011 an Krebspatienten in einem neuen, super-modernen Partikelzentrum zu behandeln. Vor zwei Monaten verkündete er das Aus für das 107 Millionen Euro teure Projekt. Laut Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann (CDU) erfüllt Rhön damit seine Verpflichtungen nicht. Die FR sprach mit der Tumorspezialistin Angela Spelsberg über diese neue Behandlungsmethode.
Frau Spelsberg, der Rhön-Konzern und die Firma Siemens sagen, dass sie bei der wirtschaftlichen Umsetzung des Partikelzentrums „zu ambitioniert“ gewesen seien. Hat Sie das gewundert?
Nein, diese Technologie ist noch nicht ausreichend wissenschaftlich auf ihre medizinische Effektivität getestet. Bevor so etwas in den Routinebetrieb bei der Patientenversorgung geht, bedarf es langjähriger Studien und Tests.


24.08.2011 hr-online.de
Debatte um Klinikmitarbeiter
Der Landtag berät am Mittwoch über die Rückkehr von Mitarbeitern der privatisierten Uniklinik Gießen-Marburg in den Landesdienst. Dass sie dieses Recht erst jetzt bekommen, hält der SPD-Abgeordnete Thomas Spies für einen Trick der Landesregierung. Die Regierungsparteien CDU und FDP brachten in der vergangenen Woche ein entsprechendes Gesetz ein. Wird der Entwurf umgesetzt, dann dürfen die Mitarbeiter der privatisierten Uniklinik Gießen-Marburg wieder in den Landesdienst zurück - sofern sie dies wollen. Wie viele Mitarbeiter davon Gebrauch machen, ist unklar.


25.08.2011 fr-online.de
Ionentherapie-Anlage steht still
In Marburg scheint das endgültige Aus für die Krebsbehandlung mit Ionenstrahlen längst vollzogen. Der Rhön-Konzern hat sich vom geplanten Partikeltherapie-Zentrum auf den Lahnbergen verabschiedet - und erhält dafür eine Entschädigung in Millionenhöhe.

Hessens Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann (CDU) führt noch Gespräche mit Rhön und Siemens. Das hatte sie in der vergangenen Woche bei verschiedenen Gelegenheiten versichert. Ziel sei weiterhin, dass Tumorkranken an dem privatisierten Uniklinikum Marburg mit der Partikeltherapie geholfen wird. Doch: Der Rhön-Konzern besitzt keinen Zugang mehr zu dem für 17 Millionen Euro errichteten Gebäude auf den Lahnbergen, in dem im Spätsommer dieses Jahres eigentlich die neue Anlage in Betrieb gehen sollte.


25.08.2011 fr-online.de
Murks
Ein Kommentar zu den neuesten Entwicklungen am Marburger Uniklinikum
Auch nach mehr als sechs Jahren bleibt das Universitätsklinikum Gießen-Marburg ein Fall, um den sich die Landesregierung kümmern muss. Sie hat das Recht ihrer Beschäftigten verletzt, hat den vollmundigen Versprechen von Rhön und Siemens unkritisch geglaubt. Die Privatisierung ist alles andere als beispielhaft.
Es sollte ein Befreiungsschlag sein – beispielgebend für die gesamte Republik: Mit Zustimmung von CDU und FDP verkaufte das Land Hessen Anfang des Jahres 2006 die Universitätskliniken in Gießen und Marburg an den privaten Klinikbetreiber Rhön-Klinikum. 112 Millionen Euro zahlte die Aktiengesellschaft für ihren Geschäftsanteil von 95 Prozent. Die restlichen fünf Prozent behielt das Land, um weiter die Qualität von Forschung und Lehre zu kontrollieren.


28.08.2011 hr online.de
Das Landesmagazin defacto berichtete am 28.08. erneut über Probleme in der Marburger Notaufnahme des privatisierten Uniklinikums.
Neben Patienten kommen Mitarbeiter, niedergelassene Ärzte und der Kliniksprecher zu Wort.


04.09.2011 hr online.de
Das Landesmagazin defacto berichtet über Missstände am Uniklinikum Gießen und Marburg:
Mangelhafte Hygiene am Uniklinikum? Pflegekraft erhebt schwere Vorwürfe
Verunreinigtes OP-Besteck in Fulda und Kassel haben in diesem Jahr die Öffentlichkeit aufgeschreckt. Ein sensibles Thema, denn die Anzahl der tödlichen Infektionen mit dem gefährlichen Krankenhauskeim MRSA steigen stetig an. Der Grund für diese oft tödlichen verlaufenden Infektionen ist mangelhafte Hygiene. Eine Pflegekraft des privatisierten Uniklinikums Marburg und Gießen erhebt deshalb schwere Vorwürfe: Aus Personalmangel könnten Hygienestandards im Klinikum nicht eingehalten werden.


20.09.2011 Presseerklärung
Landrat Fischbach und Oberbürgermeister Vaupel haben NotRuf113 zu einem Gespräch am runden Tisch mit der Geschäftsführung des Klinikums eingeladen und die Einladung öffentlich bekannt gemacht.
Drei Kollegen von NotRuf113 stehen nach wie vor unter Klageandrohungen des Klinikums. Das Klinikum will zwar derzeit die Klageandrohungen ruhen lassen. Es ist aber schwer vorstellbar, dass ein konstruktives und offenes Gespräch zustande kommt, solange eine Seite damit rechnen muss, dass ihre Äußerungen zum Wiederaufleben von Drohungen führen.
Gerade NotRuf113 geht es um das Wohl der Patienten am Medizinstandort Marburg-Gießen. Deshalb werden wir uns trotz der genannten Bedenken dem Gespräch nicht verweigern. Im Übrigen weist NotRuf113 die Unterstellung zurück, für die Verunsicherung der Menschen und Rufschädigung des Rhön-Universitätsklinikums verantwortlich zu sein. Die Anlässe für die Verunsicherung liefert das Rhön-Uni-Klinikum selbst. Verschiedene Beschwerden von medizinischem Personal, z.B. Kinder- und Notaufnahmeärzte, Pflegepersonal und von Patienten sind ausführlich in den Medien dargestellt worden. Sie belegen einen drastischen Qualitätseinbruch, der unserer Meinung nach seit dem Verkauf der Universitätsklinika Marburg und Gießen an die Rhön-Aktiengesellschaft durch die Landesregierung - ohne flankierende Gesetzte wie zum Beispiel über Mindeststandards und unabhängige, unangemeldete Kontrollen - zu verzeichnen ist. Eine Aktiengesellschaft ist in erster Linie den Aktionären verpflichtet und nicht dem hilfebedürftigen Menschen.


11.10.2011 SWR.de
Tödliche Krankenhauskeime. Die Bundesländer tricksen, um weiter bei der Hygiene zu sparen
Die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) kritisiert massiv die Umsetzung des im Sommer überarbeiteten Infektionsschutzgesetzes. DGKH-Sprecher Klaus-Dieter Zastrow bezeichnet die Weiterbildung zu Krankenhaushygienikern in Hessen als „proforma Lösung“, die sehr billig sei. Es handele sich hier im Wesentlichen um einen 200 Stunden „Crash-Kurs“, der nur „Fragmente von Krankenhaushygiene“ abbilde, die „auch noch inhaltlich nicht ausreichend“ seien. Zastrow wörtlich: „Das ist wie Abitur nach der 3. Klasse, das kann man so nicht machen“.


19.10.2011 Leserbrief Oberhessischen Presse
Partikelexperiment
Zum Kreistag und den Druck auf die Rhön-AG:
Der Kreistag hat der Rhön-AG "Druck gemacht". Die Rhön-AG solle ihrer Verpflichtung nachkommen, eine Anlage zur Partikeltherapie für Lehre und Forschung zu errichten und zu betreiben. Natürlich tut der Kreistag gut daran, Rhön an seine Verpflichtung zu erinnern.
Man sollte aber auch bei den Tatsachen bleiben. Die so genannte Partikeltherapie ist tatsächlich ein Experiment mit ungewissem Ausgang. Bis heute ist unklar, ob sie gegenüber den vorhandenen Behandlungsformen einen Vorteil bietet. Es gibt dafür bislang keine wissenschaftlichen Belege.
Die Anlage sollte folgerichtig für die Forschung errichtet werden, folgerichtig werden die "Behandlungen" von den Krankenkassen nur bezahlt, wenn sie im Rahmen von geplanten klinischen Versuchen stattfinden und folgerichtig ist dafür eine neue Professur eingerichtet worden. Das Experiment kann also durchaus ergeben, dass die neue Methode keinen oder nur einen minimalen Vorteil bietet. Dann wären viele falsche Hoffnungen geweckt und viel Geld verbrannt worden.
Folgerichtig ist aber auch, dass eine auf Gewinn ausgerichtete Aktiengesellschaft keine Forschung betreibt, die sich für sie nicht auszahlt. Eine Aktiengesellschaft ist ein Geschäftsmodell und keine Forschungseinrichtung, und auch das Partikelexperiment verliert seine Leuchtkraft, wenn sein Erfolg unsicher wird.
Verwunderlich ist eher, dass das Land Hessen und seine Lenkungsgruppe sich auf diese Dreier-Konstruktion zwischen Land, Rhön und Siemens eingelassen hat. Man würde gerne wissen, wer da wen über den Tisch gezogen hat.

Dr. Friedrich Heubel
Privatdozent für Medizinethik
Facharzt für Neurologie und Psychiatrie
Im Stiftfeld 17, Marburg


27.10.2011 FR
Klinik-Mitarbeiter fordern Klarheit über ihre Zukunft
Mitarbeiter des Universitätsklinikums Marburg sind verärgert: Sie fordern vom Land, die Verantwortung für die rechtswidrige Privatisierung in Marburg und Gießen zu übernehmen. Von Januar an können mindestens 3400 Mitarbeiter zu ihrem früheren Arbeitgeber – dem Land Hessen - zurückkehren. Was das für sie bedeutet, wissen sie aber nicht. 400 Beschäftigte fordern daher in einer Resolution, dass das Land die Verantwortung für alle von der Privatisierung betroffenen Beschäftigten übernimmt.

15.11.2011 Presseinformation ver.di
Rhön-Klinikum Salzgitter
Überlastung des Personals - Patientenversorgung gefährdet
Risikoanzeigen der Beschäftigten sind an der Tagesordnung - Gewerbeaufsichtsamt ermittelt
Im Rhön Klinikum Salzgitter gibt es weiterhin erhebliche Personalprobleme. Die Personaldecke ist so dünn, dass Risikoanzeigen, mit denen die Beschäftigten die Geschäftsführung auf Überlastung und Gefahren hinweisen, an der Tagesordnung sind. Das Personal schafft es häufig nicht mehr, mit der aktuellen Besetzung alle erforderlichen Tätigkeiten gewissenhaft zu erbringen, die ordnungsgemäße Patientenversorgung ist gefährdet.Darauf weist die Gewerkschaft ver.di hin. Auch das Gewerbeaufsichtsamt ermittelt. In dem Schreiben, das der Gewerkschaft vorliegt, heißt es: „Da (…) bei der Überprüfung Mängel festgestellt wurden, ist im Rahmen einer Gefährdungsanalyse die Belastung des Pflegepersonals zu ermitteln.“
Die Arbeitsbelastung des Pflegepersonals führt dazu, dass wichtige Tätigkeiten wie prophylaktische Maßnahmen, Hilfestellung bei der Ernährung oder auch bei der Körperpflege nicht immer ordnungsgemäß erledigt werden können. Die Gewerkschaft ver.di kritisiert scharf das Verhalten der Geschäftsführung. ver.di Sprecher Jens Havemann: „Es ist dringend an der Zeit, dass die Geschäftsführung und der Konzern ihre Verantwortung für die Patienten und das Personal wahrnehmen. Der Gewinn wird eingestrichen, wenn es aber um die Folgen der Sparpolitik geht, will es keiner gewesen sein. Statt konkrete Maßnahmen einzuleiten, wird ignoriert, gesund gebetet und Verantwortung abgeschoben.“
Ein Beispiel: Eine Reihe von Stationsleitungen, denen von Seiten des Klinikums die Verantwortung für die Dienstplanung übertragen worden war, erhielt wegen Ordnungswidrigkeiten durch das Gewerbeaufsichtsamt Verwarnungen. „Nicht nur, dass die Geschäftsführung die Gefährdungsanzeigen ignoriert, in dem Verfahren mit dem Gewerbeaufsichtsamt versucht sie auch, die Verantwortung den Stationsleitungen in die Schuhe zu schieben. Dabei können die Stationsleitungen gar nichts machen: Sie sind nicht dazu befugt, dass Personal aufzustocken oder die anfallenden Tätigkeiten zu verringern. Sie können nur Meldung machen an die Geschäftsführung. Wenn die aber nicht handelt, sind die Stationsleitungen die Dummen.“ Pikant am Rande: Die Namen der Stationsleitungen wurden von der Klinikleitung in das Verfahren eingebracht. Hausintern wird nun fälschlicherweise das unwahre Gerücht gestreut, der Betriebsrat habe die eigenen Kolleginnen bei der Gewerbeaufsicht angeschwärzt. Havemann: „Auch das passt zu den Praktiken der Geschäftsführung.“
Bisher hat aber auch die stärkere Kontrolle der Gewerbeaufsicht hat noch nicht dazu geführt, dass das Personal aufgestockt wird. Stattdessen werden die Beschäftigten sanktioniert und unter Druck gesetzt. Vor dem Arbeitsgericht Braunschweig klagen fünf Krankenschwestern gegen eine Ermahnung. Diese wurde ausgesprochen, weil die Beschäftigten die Überlastung nach Ansicht der Geschäftsführung auf einem falschen Formular dokumentiert hätten. Eine vom Arbeitsgericht vorgeschlagene gütliche Einigung lehnte die Geschäftsführung ab. Havemann: „Statt gemeinsam mit dem Personal Risiken zu minimieren und dafür zu sorgen, dass die für die Patienten gut versorgt werden, wird von der Geschäftsführung gegen das Personal geschossen. Das zeigt eindeutig die Geisterfahrt der Geschäftsführung!“ Nach über zweijährigen Verhandlungen konnte der Betriebsrat Anfang November zumindest sein Mitspracherecht bei der Untersuchung der Gefährdungen sichern. Lange hatte sich der Arbeitgeber dagegen gewehrt. Nun hat der Betriebsrat dazu eine Betriebsvereinbarung durchsetzen können, die Anfang November unterschrieben werden konnte. Damit können die Untersuchungen, die das Gewerbeaufsichtsamt eingefordert hat, jetzt endlich starten.


23.11.2011 newsclick.de
Klinikum Salzgitter bestreitet Personal-Überlastung
Die Patientenversorgung im Klinikum Salzgitter ist nach Angaben der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi gefährdet. Demnach sei die Personaldecke in dem Klinikum, das zum Rhön-Konzern gehört, so dünn, dass Risikoanzeigen, mit denen die Beschäftigten auf Überlastung und Gefahren hinweisen, an der Tagesordnung seien.

 
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